Eine Krise verhindern - macht das Sinn?

Eine Krise kann etwas Verfahrenes komplett in den Umbruch bringen. 


Was meine ich damit?

Nun, schauen wir einmal an, was z. B. der „Fachkräftemangel“, wenn es sich im Unternehmen zuspitzt, für einen fruchtbaren und vielleicht „heilsamen“ Sinn machen könnte:

Um es augenscheinlich und deutlich zu machen, müssen wir in der Zeit zurückgehen, wo es noch genügend Fachkräfte gab. Wie wurde da mit den Mitarbeiter*innen umgegangen, wenn sie nicht so funktionierten, wie es sich der Vorgesetzte vorgestellt hatte? Und in der Regel - Ausnahmen gab es immer und zu jeder Zeit - hatten die Mitarbeiter*innen keine Chance sich den Arbeitsplatz nach ihren Fähigkeiten, Vorstellungen und Wünschen mitzugestalten – denn dann mussten die Menschen damit rechnen, einfach ausgetauscht zu werden!

Also waren sie gefangen im „Friss oder Stirb“. Eine Art des „ausgeliefert zu sein“ tut niemanden gut. Damit wird kein Mensch auf dieser Welt ein zufriedener, ausgeglichener, tatkräftiger und erfolgreicher Mensch.

Man kann es schon erkennen, was da nicht in Ordnung war. Und ich glaube immer an eine Art von Ausgleich. Die Macht dreht sich immer irgendwann in eine Ohnmachtssituation um. Das bedeutet, auch wenn Du die Macht hast, dann schau genau hin, was Du damit anfängst und aus welchem Beweggrund Du es machst. WARUM?

When Spirit meets Business -  Mit diesem Bewusstsein kann es geändert werden! 

 

Man kann seine Macht auch FÜR etwas einsetzen. Wenn man es aber nur für sich einsetzt und dabei den anderen übersieht bzw. übergeht oder auch nur den anderen benutzt, dann wird das nicht ewig gut gehen. Denn dann setzt man seine Macht GEGEN jemanden ein bzw. benutzt ihn bzw. sie.

Also, um einmal bei der jetzigen Situation des Fachkräftemangels zu bleiben. Was könnte den der Sinn dahinter sein?

Ich glaube, dass es um die Wertschätzung geht. Wenn etwas selbstverständlich zur Verfügung steht, verliert der Mensch, und da meine ich jeden einzelnen von uns, mit der Zeit die Wertschätzung darüber, was er bzw. sie da zur Verfügung hat. Auch ist man dann immer weniger bereit Kompromisse zu machen – man hat es ja nicht nötig! Denn man macht sich erst den „Kopf“ wenn man was benötigt, was einem fehlt – auch nicht so einfach zu beschaffen ist. 

Aber ist das wirklich so? Hat man das auch zu „guten“ Zeiten nicht nötig zu schauen, dass es jedem in diesem Zusammenschluss gut geht?

Ich meine nicht. Wenn jemand gefrustet ist, weil er bzw. sie einfach nur funktionieren soll ungeachtet dessen Bedürfnisse – was soll denn da auf Dauer Gutes dabei rauskommen?

Das bedeutet nicht, dass alles, was der Mitarbeiter*in sich vorstellt, der Arbeitgeber*in auch umzusetzen hat. Aber es muss geschaut werden, ob man da zusammenkommt oder nicht. Und ja, manchmal passen die Vorstellungen auch einfach nicht zusammen – aber da nützt es auch nicht, wenn man mit Gewalt daran geht.

Meistens macht es auch sehr viel Sinn für jeden einmal bei sich selbst zu schauen, warum er bzw. sie so wenig Interesse darin hat, dass es dem anderen gut geht. Oder warum man nicht freiwillig das geben kann bzw. will, was dieser Mensch für sein Wohlgefühl und Entfaltung benötigt. Du merkst es schon – das ist keine Einbahnstraße – denn alles entspringt aus uns. Was will ich damit sagen? In der Regel ist es so, dass wir immer von dem Gegenüber das erwarten, was wir selbst leben und von uns selbst erwarten bzw. abverlangen. Denn wo gibst Du Dir eventuell nicht den Raum und Möglichkeiten nach Deinem Wohlgefühl und Wünschen Dein Leben auszurichten. Und da meine ich nicht, was man mit Geld kaufen kann – sondern was man nicht kaufen kann. Kein Mensch kann auf Dauer nur „funktionieren“ – denn das ist für viele Menschen nicht der Lebenssinn!

Vielleicht sollten wir auch nochmals unsere Einstellung überprüfen, dass heut zu Tage der Mitarbeiter*in alle 2-3 Jahre das Unternehmen wechseln muss, damit er bzw. sie weiterkommt – geht es nicht auch intern? Und erhalten dadurch nicht beide etwas wie Stabilität? Man lässt sich wieder aufeinander ein? Es entsteht was wie Verbindlichkeit? Alte Werte - wieder neu entdecken?

Mutig sind die, die sich getrauen alles genau anzuschauen und erkennen können, was man korrigieren darf. Wir alle müssen das Leben vorwärts leben und dürfen es dann rückblickend verstehen.

Wir brauchen uns gegenseitig. Und ist es nicht schön, wenn es jedem dabei gut geht?

Was ist gut für mich – und gleichzeitig zu schauen dient es auch der Gruppe/Abteilung und der Firma? Es wird komplexer – ja. Anstrengender – ja. Warum? Weil es vorbei ist es sich einfach machen zu können, denn es funktioniert (leider?) nicht mehr.

Eine gute Zeit und mach das Beste daraus, herzlichst Deine Angelika